Hand aufs Herz: Wissen Sie, wann und für welche Geräte die Gewährleistungs- und Garantiefristen auslaufen? Und wenn, haben Sie die Kassenzettel noch um im Falle eines Falles reklamieren zu können? Falls nicht, dann ist die kostenlose App Reposito vielleicht das richtige für Sie. Denn hier können Sie gleich bei Kauf den Kassenzettel scannen (fotografieren) und über den Barcode das gekaufte Gerät finden und alles zusammen abspeichern. Falls später mal „was dran ist“ haben Sie alle Unterlagen griffbereit.
Nach einer Registrierung per Email oder Facebook kann die App genutzt werden. Ein neues Produkt kann man einfach einpflegen. Dazu fotografiert man zunächst den Kassenzettel. Wer ein wenig auf eine gute Beleuchtung und eine ruhige Hand achtet, kann auch DIN A4 große Rechnungen machen. Anschließend scannt man den Barcode und kann so Produktbezeichnung und ein kleines Bild übernehmen. Wenn kein Barcode verfügbar ist, dann kann die Produktbezeichnung auch manuell eingegeben werden. Zum Schluß geben Sie noch Infos zum Kaufpreis und der Garantiedauer und natürlich dem Kauftag ein. Die Gratis-App listet dann fein säuberlich alle gekauften Geräte mit Ihrem jeweiligen Garantieende auf. Im Garantiefall haben Sie dann alle Unterlagen beisammen und können den Kassenzettel bei Reklamation im Laden direkt vorzeigen oder per Email weiterleiten und ausdrucken. Pro Gerät können auch mehrere Fotos und pro Kassenzettel mehrere Produkte gespeichert werden.
Schön wäre es, wenn die App in der Produktübersicht neben dem Ende der Garantie auch das Ende der Gewährleistung anzeigen würde (funktioniert in den Produktdetails). Denn diese Frist wird man häufiger brauchen. Zum Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung (wird übrigens auch in der App erläutert).
Der Anbieter verspricht auf seiner Internetseite Rechtssicherheit für die Speicherung der Garantieunterlagen. In letzter Konsequenz verlassen kann man sich darauf allerdings nicht. Und der Anbieter will dies auch nicht zusichern. Denn in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen heisst es: „3.6 Reposito kann keine Gewähr dafür übernehmen, daß die gespeicherten Belege als Urkunden im Sinne der § 415 f. ZPO anerkannt werden und geeignet sind, Beweis für die Richtigkeit der in den gespeicherten Belegen enthaltenen Daten zu erbringen. Gleiches gilt, wenn aus dem gespeicherten Beleg durch Ausdruck ein Dokument hergestellt wird.“
Fotos von Kassenzettel sind nunmal keine Kassenzettel und stellen keine Urkunden dar. Diesen Fotos mag eine Indizwirkung zukommen, so dass in der Regel (im Streitfall) davon ausgegangen wird, dass es einem dem Foto entsprechenden Kassenzettel gab (und damit ein Kauf stattgefunden hat). Nur ist ein Richter in der Würdigung der ihm vorgelegten Beweismittel frei. Im Falle einer Garantieleistung kann der Garantiegeber (Hersteller) ohenhin selbst alle Voraussetzungen für die Erbringung der Garantieleistung bestimmen. Dazu kann gehören, dass der original Kaufbeleg vorgelegt werden muß. Zwar wird man im Regelfall auf Kulanz hoffen können, wenn man statt dessen nur ein Foto des Kaufbeleges hat, einen Rechtsanspruch bekomment dadurch aber nicht.
Zur Verwaltung von Garantie- und Gewährleistungsunterlagen und -daten ist die App gut geeignet, die originalen Kaufbelege würde ich deswegen allerdings nicht ins Altpapier geben.
