Eine gute Navigations-App zu finden ist schon schwer genug. Wenn Sie dann auch noch kostenlos sein soll, wird es ungemein schwieriger. Als Telekom-Kunde kann man immerhin auf eine spezielle Version von Navgion zurückgreifen. Für alle anderen hat das Warten nun auch ein Ende: Die kostenlose App Navfree Germany für das iPhone (und iPad) bringt Navigation für alle.
Navfree greift auf die Karten des OpenStreetMap Projektes zurück. Dabei handelt es sich um eine OpenSource Kartografierung von mehr als 250.000 Nutzern. Die Nutzung ist kostenlos und frei verfügbar. Das ist dann auch der Grund dafür, dass Navfree diese App kostenlos anbieten kann.
Wie bei anderen Navigations-Apps gibt man sein Ziel ein und startet die Navigation. Schon wechselt die App in die Kartenansicht und zeigt die zu fahrende Strecke in 2D oder wahlweise in 3D an. Neben dem Kartenausschnitt sieht man die nächste Fahranweisung (in 200 Meter links abbiegen…) und Informationen zu aktueller Geschwindigkeit, Entfernung zum Ziel und wann man voraussichtlich ankommt. Kein großer Unterschied zu den kostenpflichtigen Apps von z.B. Navigon oder TomTom. Die Kartenansicht sieht in den kostenpflichtigen Apps sicherlich schöner aus – die Straßen sind nicht so eckig, Stadtgebiete, Flüsse und Seen oder Waldgebiete sind bei den Bezahl-Apps detailierter bzw. überhaupt vorhanden. Aber die Karte in Navfree erfüllt letzlich voll und ganz ihren Zweck.
Das Kartenmaterial selbst ist sicherlich nicht ganz auf dem gleichen Stand wie bei Navigon und Konsorten. Unbekannte Straßennamen und komplett fehlende Straßen (insbesondere in kleinen Ortschaften) treten hier hin und wieder auf. Bei einer Testfahrt von einem kleinen Kaff in eine 60 Kilometer entfernte Kleinstadt quer durch plattes Land traten aber keine Schwierigkeiten auf. Alle Straßen waren da, die Fahranweisungen kamen rechtzeitig. Eine Straßensperrung auf der Route konnte leicht umfahren werden.
Wie bei anderen System gibt es auch OVI (Orte von Interesse, auch POI genannt). Es werden in der Karte also beispielsweise Tankstellen, Parkplätze oder auch Ärzte und Banken angezeigt. Diese OVI sind allerdings weniger zahlreich vorhanden als bei kommerziellen Systemen. Und – das ist eigentlich das größere Problem – die OVI sind in der Karte kaum lesbar, da ihre Grafiken zu klein sind. Im Auto habe ich das iPhone ja nicht direkt vor der Nase sondern in einiger Entfernung an der Windschutzscheibe kleben.
Größter Kritikpunkt ist die Eingabe des Ziels. Zuächst muß man den Ortsnamen in richtiger Schreibweise eingeben. Das gleiche dann nochmal für die Straße und die Hausnummer. Einfach die Anfangsbuchstaben tippen und aus einer Liste auswählen funktioniert leider nicht. Wenn man also nicht genau weiß, ob der gesuchte Ort mit „t“ oder „th“ geschrieben wird – ausprobieren.
Hat man großes Glück, dann kann keine Verbindung zu den Servern hergestellt werden. Wozu man das auch immer braucht – wo doch das komplette Kartenmaterial mit schwachen 589 MB heruntergeladen wurde. In diesem Falle kann man immer noch über eine eingebaute Google-Suche sein Ziel finden. Die Suche über OVI beim Ziel gestaltet sich dann genauso unbequem.
Neben Karten für Deutschland gibt es Navfree auch für Österreich, die Schweiz, Großbritannien und Irland, den USA sowie Australien und Neuseeland.
Navfree funktioniert auch auf dem iPad. Auch wenn ich noch keine Halter für die Windschutzscheibe fürs iPad gesehen habe…
Navfree GPS Live Germany im AppStore
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